Logo "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland"

2021 wurde und wird bundesweit ein besonderes Jubiläum begangen: „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Die Stadt Hattersheim am Main und das KulturForum Hattersheim e. V. haben zum Festjahr ein vielfältiges Programm an Veranstaltungen zusammengestellt.

So fand im Juli eine Führung durch die neue Dauerausstellung im Jüdischen Museum Frankfurt mit anschließendem Besuch des Museumscafés „FLOWDELI“ statt, in welchem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung ein Einblick in die Welt der koscheren Küche gewährt wurde.

Im Rahmen der „Serenade um 7ieben“ konnte im September im Innenhof des Nassauer Hofes ein Konzert der Klezmer-Gruppe „Duo Doyna“ dargeboten werden. Temperamentvolle Frejlachs und schnelle Bulgar-Tänze aus der traditionellen ostjüdischen Festtagsmusik trafen auf stimmungsvolle, sephardische Klänge aus dem Mittelmeerraum und auf jazzige Eigenkompositionen.

Ebenfalls im September organisierte die Stadtbücherei eine spannende Lesung. Barbara Bišický-Ehrlich las aus ihrer Familienchronik „Sag, dass es dir gut geht“, in welcher sie über den alltäglichen Judenhass in der vom Deutschen Reich besetzten Tschechoslowakei sowie von der Verfolgung und Ermordung von Familienangehörigen in nationalsozialistischen Lagern berichtete.

Ein ganz besonderer, kulinarischer Zugang zur Thematik wurde im Oktober ermöglicht. In Kooperation mit dem Stadtteilbüro wurden im Rahmen eines „Bistros“ Speisen und Getränke aus der jüdischen Küche angeboten, einer vielfältigen Küche, von all den Ländern beeinflusst, in welchen Juden lebten und leben.

Ein einfaches Leben? Mit der Präsentation des künstlerischen Kurzfilms „Hannah“ bot die Stadt Hattersheim am Main am Abend des 25. Oktobers 2021 einen ganz persönlichen Blick auf die besondere (Familien-) Biographie der Sängerin, Schauspielerin und Künstlerin Hana Frejková, deren Vater 1952 Opfer eines stalinistischen Säuberungsprozesses wurde. Die Filmvorführung war eingebettet in einen vorangestellten Kurzvortrag zum historischen Kontext sowie in ein sich anschließendes, moderiertes Gespräch mit der Künstlerin.

In Kooperation mit dem Main-Taunus-Kreis und der Stadt Flörsheim am Main präsentierte die Stadt Hattersheim am Main am Abend des 10. Novembers das Theaterstück „remembeRING“ (Theater La Senty Menti) in der Stadthalle Flörsheim. Anhand der Geschichte eines Ringes, über dessen Weg vom KZ Auschwitz nach Tel Aviv, berichtete die Theatermacherin und Schauspielerin Liora Hilb beeindruckend über die Historie ihrer Familie. Am Folgetag fanden darüber hinaus zwei weitere Aufführungen des Stückes für Schulklassen aus Hattersheim und Flörsheim statt.

Seit November ergänzt die vom Stadtarchiv Hattersheim entwickelte digitale Ausstellung „Jüdisches Leben in Hattersheim“ das Angebot zum Jubiläumsjahr um eine lokalhistorische Komponente. Auf rund 30 Seiten wird den Betrachterinnen und Betrachtern die über 300-jährige Geschichte der jüdischen Gemeinden in Hattersheim, Eddersheim und Okriftel nähergebracht – multimedial.

Weiterführende Informationen zu den Veranstaltungen der CJZ.

Broschüre zur Veranstaltungsreihe "Jüdisches Leben im MTK" als Download

Buchempfehlungen

Die Stadtbücherei Hattersheim hat in Zusammenarbeit mit dem Hattersheimer Stadtarchiv eine Auswahl von Buchempfehlungen Rund um das Thema „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ zusammengestellt.

Im Online-Katalog der Stadtbücherei Hattersheim finden Sie eine Übersicht.

Neben Sach- und Fachliteratur umfasst diese auch Kochbücher, Graphic Novels und einiges mehr. In unregelmäßigen Abständen werden hier auch kurze Rezensionen zu einzelnen Publikationen veröffentlicht.


Unsere Buchempfehlungen:

Kleist, Reinhard: Der Boxer. Die wahre Geschichte der Hertzko Haft, Carlsen Verlag, Hamburg 2012.