Innovative Wärmeversorgung in Hattersheim am Main: Abwärme aus Rechenzentrum für über 600 Haushalte

Innovative Wärmeverversorgung in Hattersheim am Main: Abwärme aus Rechenzentrum für über 600 Haushalte

Über 600 Haushalte in Hattersheim am Main sollen zukünftig mit Abwärme aus einem Rechenzentrum von NTT Data versorgt werden. Am Dienstag, 18. Juni, stellten Bürgermeister Klaus Schindling, die Mainova AG und der Rechenzentrumsbetreiber Global Data Centers (Geschäftsbereich von NTT Data) gemeinsam mit den Projektentwicklern Kleespies und Saentis Family Office das Projekt vor.

Das neue Versorgungskonzept sieht vor, das Wohngebiet am Hugo-Hoffmann-Ring und das Neubaugebiet Landwehr Quartier (Fertigstellung bis 2026) in Hattersheim künftig über ein gemeinsames Wärmenetz zu verbinden. Dieses soll dann fast vollständig mit der klimafreundlichen Abwärme der Server des Rechenzentrums versorgt werden. Um den Wärmebedarf von insgesamt fünf Gigawattstunden im Jahr für das geplante Wärmenetz abdecken zu können, soll eine neue Energiezentrale der Mainova AG in die Kältezentrale des Rechenzentrums von NTT Data integriert werden.

Dort wird die Abwärme durch zwei Großwärmepumpen von ca. 30 °C auf die für das Wärmenetz erforderlichen 70 bis 75 °C erhitzt. Diese sollen voraussichtlich Ende 2024 in Betrieb gehen und können somit zur Wärmeversorgung eingesetzt werden.
Rund ein Zehntel des Stromverbrauchs der Wärmepumpen wird durch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Rechenzentrums mit rund 250 PV-Modulen und einer Leistung von knapp 100 kWp abgedeckt. Durch das neue Wärmekonzept werden laut Mainova und NTT Data künftig 570 Tonnen CO₂ eingespart, mit einer Gesamt-Heizleistung von rund 2,5 Megawatt.

Das gasbetriebene Blockheizkraftwerk des bestehenden Nahwärmenetzes der Mainova AG im Wohngebiet am Hugo-Hoffmann-Ring soll zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit zusätzlich erhalten bleiben.

Bürgermeister Klaus Schindling sieht das klimaschonende Wärmekonzept als zukunftsweisend für Hattersheim: „Ich danke allen Partnern für die gute Zusammenarbeit. Die erstmalige Umsetzung der Nutzung von Abwärme eines

Rechenzentrums zu Heizzwecken in Hattersheim ist beispielgebend für künftige Projekte dieser Art und ein wichtiger Baustein für die Umsetzung der Energiewende in unserer Stadt.“

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